Kapelle Helbigsdorf

Kapelle Helbigsdorf

Das kleine Dorf Helbigsdorf besitzt eine Besonderheit: der Dorfbach teilte das Dorf früher in zwei voneinander getrennte Rechtsbezirke zweier Rittergüter. Kirchlich war es nicht eigenständig und gehörte zum einen Teil nach Herzogswalde, zum anderen war es nach Blankenstein eingepfarrt. So besaß es auch keinen eigenen Pfarrer und war nur eine Außenstelle, in der man eine kleine Kapelle errichtete, in der wechselseitig beide Pfarrer Dienst taten bzw. zu Diensten gerufen wurden. Deshalb gibt es auch auf den Friedhöfen in Herzogswalde und Blankenstein je eine "Helbigsdorfer Seite", auf der die Einwohner des Dorfes bestattet sind. Mit dem 1. Juli 1959 kam Helbigsdorf dann vollständig an die Kirchgemeinde Blankenstein. Auch wenn heute die großen kirchlichen Festtage in Helbigsdorf begangen werden - das Erntedankfest feiert die Kapellengemeinde immer mit den Blankensteinern zusammen. Seit 2007 ist Helbigsdorf Teil der Ev.-Luth. Kirchgemeinde Mohorn.

Wann die Kapelle in ihren Grundzügen gebaut wurde, ist bislang unbekannt Aber sie stand schon zu katholischer Zeit und bekam nach Auflösung des Klosters Altzella von dort einen kleinen Flügelaltar, der jedoch nach Abgabe an das Königl. Altertumsmuseum im Großen Garten in Dresden am 13.2.1945 verbrannte.

In barocker Zeit gab es eine große Umgestaltung, die noch heute im Wesentlichen den Raumeindruck prägt: die kleine Kapelle hat alles, was auch eine große barocke Kirche haben kann: Kanzelaltar, Taufstein, Empore, einen Stand für den Geistlichen und standartige Bänke, einen Dachreiter mit Glocke.

1962 wurde in einer großen Renovierung der jetzige Raum geschaffen: die Stände wurden entfernt. So ist der Altarraum hell geworden.

In den neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts gab es viel Reparatur- und Renovierungsbedarf: Risse hatten sich im Mauerwerk gebildet, Putz war abgefallen und der kleine Turm wackelte, da er mit zwei zusätzlich eingebauten Glocken statisch überladen war. Nach dem wesentlichen Neubau der Innenkonstruktion des Dachreiters wurde eine Glocke entfernt.

2012 sind Altar, Taufstein und Innenraum restauriert und saniert worden. Das frühere Vortragekreuz hängt frisch restauriert seit 2023 als Kruzifix wieder an der Empore.

Der Kirchenbezirk Freiberg hat noch Folgendes zu ergänzen: